Vor mehr als 1300 Jahren gegründet, ist Bulgarien einer der ältesten Saate in Europa. Vom Khan Asparuh vereinigt, gründeten Protobulgaren und Slawen im Jahre 681 ihren eigenen Staat, der sich schnell etablierte und erweiterte. Unter der Regierung vom Fürst Boris I. (852-889) wurde diese Vereinigung weiter befestigt, als 863 das Christentum zur offiziellen Religion erklärt wurde. Bulgaren und Slawen bewiesen, dass Bulgarien nichts vorübergehendes ist und das Land stellte sich neben die damals mächtigsten Saate – Byzanz und das Reich Karls des Großen. Bulgarien entwickelte sich als ein unabhängiger und selbstständiger Staat mit seinem eigenen Schrifttum und eigener Kultur, wozu das von den Brüdern Cyrill und Method 855 geschaffene slawische Alphabet verhalf. Zu Zeiten des Nachfolgers von Fürst Boris dem Ersten, dem Zaren Simeon (893-927) grenzte der Staat Bulgarien an drei Meeren. Bulgarien verwandelte sich in den mächtigsten Staat Europas und wurde zum Mittelpunkt von Schrift und Kultur.
In den nachfolgenden Jahrzehnten war der Staat geschwächt und den ständigen Angriffen seitens Byzanz ausgesetzt, welches auch 1018 es erreichte, die Bulgaren zu unterwerfen. Diese Periode dauerte bis zum 1185 an, als nach dem Aufstand von den Brüdern Asen und Petar die Staatsunabhängigkeit wiederhergestellt wurde. Unter der Regierung vom Zaren Johann Asen II. (1218-1241) erreichte Bulgarien den Gipfel seiner politischen Mächtigkeit und grenzte wieder an drei Meeren – Adriatisches, Weißes und Schwarzes Meer. Bei den Nachfolgern vom Zaren Johann Asen II. begann der Staat wieder schwächer zu werden. Die Länder auf der Balkanhalbinsel führten oft Kriege miteinander, was im 14. Jh. die Türken auf die Halbinsel brachte. Bulgarien konnte mit der osmanischen Invasion nicht fertig werden, welche 1396 mit der Eroberung der letzten bulgarischen Festung Nikopol endete. Es brachte eine 5-jahrhunderte lange Etappe aus der Geschichte Bulgariens an, bekannt als das Osmanische Joch. In dieser Zeit versuchten die Osmanen, das bulgarische Volk zu assimilieren und zu unterwerfen, welches am Anfang erfolglose Versuche zur Ablehnung der osmanischen Invasoren unternahm. Erst 500 Jahre später schafften es die Bulgaren, eine Befreiungsbewegung zu organisieren. Mit Hilfe Russlands wurde Bulgarien durch den Russisch-Türkischen Krieg 1877/1878 befreit. Am 3. März 1878 wurde den Friedensvertrag von San Stefano unterzeichnet, worin die Grenzen des befreiten Staates bestimmt wurden. Bulgarien gewann seine ethnischen Grenzen zurück (172 000 q. km). Doch das widersprach den Wünschen und den Interessen der westlichen Mächte und am 13. Juli 1878 wurde Bulgarien durch den Berliner Vertrag zerstückelt. Bulgarien wurde in Fürstentum Bulgarien mit Hauptstadt Sofia und abhängige Provinz Ostrumelien mit Haupstadt Plovdiv aufgeteilt. Diese Aufteilung dauerte bis zum 6. September 1885, als die Vereinigung Erfolg hatte. Das gefall den Großen Mächten ganz und gar nicht, insbesondere Russland, trotzdem wurde die Vereinigung am 24. März 1886 von allen, einschließlich von der Türkei, anerkannt. Dies machte den Weg für die tatsächliche unabhängige Entwicklung Bulgariens frei. Die Sache der Vereinigung wurde von der am 22. September 1908 auf dem Hügel Tzarevetz in Veliko Tarnovo erklärten bulgarischen Unabhängigkeit fortgesetzt.
Anfang des 20. Jhs. vereinigten sich die Balkanländer gegen das Osmanische Imperium und am 5. Oktober 1912 brachte der Erste Balkankrieg aus, wo in weniger als einem Monat die verbündeten Streitkräften ihren gestrigen Unterdrücker auf die Knie zwangen. Am 17. Mai 1913 unterzeichneten die Vertreter des Balkanbundes und der Türkei den Londoner Friedensvertrag, worin die Türkei auf alle Territorien westlich der Linie Midia-Enos verzichtete. Der Balkanbund hielt aber die Widersprüche zwischen den Verbündeten und den Druck von außen nicht aus und so brachte auch der Zweite Balkankrieg aus /16. Juni 1913/, welcher ein fatales Ende für Bulgarien hatte. Der Staat verlor Süd-Dobridzha an Rumänien, Westthrakien an Griechenland, einen Großen Teil von Mazedonien an Serbien und Adrianopel an der Türkei. Im nachfolgenden Jahr brach der Erste Weltkrieg /1914-1918/ aus, woran sich Bulgarien, an der Spitze mit dem Zaren Ferdinad, 1915 an die Seite der Achsenmächte anschloss. Der Staat kam als Verlierer aus dem Krieg mit zahlreichen Opfern und Verlusten von Territorien, welche in dem Vertrag von Neuilly-sur-Seine vom 27. November 1919 enthalten sind. In der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen wurde Bulgarien von vielen inneren Unruhen erschüttert. 1935 stellte sich an die Spitze des Staaten Zar Boris III., der alle Parteien verbot und während des Zweiten Weltkriegs 1943 starb.
Den zweiten Weltkrieg /1939-1945/ betrat Bulgarien 1941 an der Seite Deutschlands, doch die bulgarischen Streitkräfte führten praktisch keine Kriegsaktionen gegen Russland und nahmen an der Verfolgung der Juden nicht teil, die bulgarischen Juden wurden sogar gerettet. Am 05.09.1944 erklärte Russland Bulgarien den Krieg und die russischen Streitkräfte trаten in Bulgarien ein. Nach Kriegsende blieben die Grenzen Bulgariens in ihrer Form von 1940, als Bulgarien Süd-Dobrudzha zurückgewann.
Am 09.09.1944 gab es in Bulgarien einen Putsch und an die Macht kam der Vaterländische Front /Otechestven Front/. Bulgarien wurde zu Volksrepublik, und Minister-Präsident ist Georgi Dimitrov, der 1949 in Moskau starb.
1954 wurde Todor Zhivkov Obersekräter der Bulgarischen Kommunistischen Partei, Bulgarien begann sich am Beispiel Russlands zu entwickeln. Die Regierung von Todor Zhivkov dauerte bis November 1989 an, als der Kommunismus in allen europäischen sozialistischen Staaten zusammengebrochen ist, einschließlich Russland. Seitdem versucht Bulgarien schon 16 Jahre den Weg der Demokratie zu gehen. Seit März 2004 ist der Staat ein NATO-Mitglied, und für 2007 wird der EU-Beitritt geplant.