Ivans Tag (7. Januar). Der Name Ivan bedeutet “Gottes Segen”. An diesem Tag werden alle Namensträger und Jungverheirateten mit Wasser begossen, damit sie gesund bleiben. Nach einer alten Tradition besuchen die Ehepaare ihre Trauzeugen.
Omas Tag (8. Januar). Am Omas Tag werden die Hebammen, die Wöchnerinnen und die Omas, welche früher bei der Geburt geholfen haben, gefeiert. Es war früher Tradition, dass die Hebammen-Omas an diesem Tag alle Häuser besuchten, wo sie den Kindern auf die Welt geholfen hatten. Dort badeten sie die Kinder und beschmierten ihre Stirne mit Honig, damit diese gesund bleiben.
Antons Tag (17. Januar). Der Name Anton bedeutet “unschätzbar”. An diesem Tag werden keine Hülsenfrüchte zubereitet, damit die Menschen von Krankheiten verschont werden. Die Frauen geben mit Honig bestrichene Rundbrote aus. Es wird nicht gearbeitet, damit die Menschen gesund bleiben.
Der Tag von Atanas (18. Januar). ). Der Name Atanas bedeutet “unsterblich”. Am 18. Januar feiern auch die Schmiede, die Schlosser und die Messerschmiede. An diesem Tag werden Rundbrote ausgegeben und eine Suppe aus schwarzem Huhn gekocht, damit die Menschen gesund bleiben. Die Federn des geopferten Huhns werden aufgehoben. Man glaubt, dass diese dann eine Heilkraft besitzen.
Der Tag der Hähne (20. Januar). An diesem Tag schlachten die Mütter von Jungen einen Hahn, und die Mütter von Töchtern ein Huhn, damit ihre Kinder gesund bleiben.
Baba Marta (1. März). Baba Marta ist einer der beliebtesten bulgarischen Bräuche. Ursprünglich stellten die ersten Martenizi (kleiner rot-weißer Schmuck) nur einen roten und einen weißen Faden dar, die zusammengedreht wurden. Im Laufe der Zeit wurden sie immer origineller – in der Form von Kugeln, Quasten, den einmaligen “Pizho und Penda” u.a. An diesem Tag schmücken sich alle mit Martenizi, damit sie im kommenden Jahr gesund und munter bleiben.
Kukeri (wird gefeiert in der Woche im März, welche den zweiten und den ersten Sonntag vor der Fastzeit trennt). In den Kuker-Spielen nehmen vorwiegend Männer teil. Diese Spiele haben zum Ziel, dass durch spezielle magische Tänze und gruselige Masken die bösen Geister vertrieben werden, damit es im nächsten Jahr eine reiche Ernte gibt.
Ostern (am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond im April). Die Vorbereitung auf dieses Fest beginnt noch am Gründonnerstag. Dann werden die Eier gefärbt, wobei ein rotes Ei zuerst gefärbt wird. Das ist auch die Zeit, wo die Osternkuchen gebacken werden. Das echte Fest beginnt am Sonntagmorgen. Man geht in die Kirche. Die Menschen begrüßen sich mit den Worten “ Christus ist auferstanden” und antworten mit “Er ist wahrhaftig auferstanden”. Die Familien besuchen sich und tauschen gefärbte Eier und der Tisch ist voll gedeckt mit Gerichten, die während der langen Fastzeit verboten waren.
Lazaruvane (im April, vorletzter Sonnabend vor der Karwoche) ) ist ein Frühlingsbrauch, verbunden mit dem Erwecken der Natur. Das ist ein Mädchenfest, an dem mit Blumen geschmückte Mädchen von Haus zu Haus gehen und zur Gesundheit und reiche Ernte singen.
Dieses Fest ist gefolgt von einem anderen, genannt Tsvetnitsa. Dann gehen die Mädchen an den Fluss und lassen Weidenkränze ins Wasser. Das Mädchen, wessen Kranz als erster schwimmt, wird als das Mädchen gewählt, dessen Trauzeugen die Lazarus-Mädchen werden. Dieses Mädchen gibt den Lazarus-Mädchen zu essen und das Fest endet mit Tänzen und Unterhaltung.
Nestinarstvo (21. Mai). An diesem Festtag wird Feuer auf dem Dorfplatz angezündet. Bis das Feuer schön zu brennen anfängt, gehen die Nestinari von Haus zu Haus unter den Tönen von Tupan (einer Art großer Trommel) und Gaida (Dudelsack), mit der Ikone des Hl. Konstantin in den Händen, um die Krankheiten zu vertreiben.
Danach tanzen sie barfüssig auf der Glut wieder unter den Tönen von spezifischer Musik. Sie tanzen nicht länger als zwei Minuten. Man glaubt, dass je mehr Nestinari tanzen, desto größer die Ernte.