Kavarna
Die Stadt liegt in dem östlichen Teil der Donauebene und berührt die Dobrudzha-Schwarzmeerküste. Das Relief ist eben. Ein goßer Teil des Territoriums (über 75%) ist von fruchtbaren Anbaugebieten besetzt.
Kavarna ist eine der antiken Städte (7000 – 3000 v. Chr.) an unserer Schwarzmeerküste. An der Stelle der heutigen Stadt existierte eine alte thrakische Siedlung. Im V. Jh. v. Chr. gründeten griechische Einwanderer auf der Hochebene auf dem Kap Chirakman die Kolonie Bizone, doch in der ersten Hälfte des I. Jhs. v. Chr. bei einem katastrophalen Erdbeben stürzte das Kap mit dem größeren Teil der Stadt ein und versank im Meer.
Während des Römischen Reiches wurde die Stadt mit demselben Namen wiederaufgebaut und blühte schnell auf. Im VII. Jh. wurde sie von slavischen und protobulgarischen Stämmen zerstört, die das Kap Chirakman besiedelten und die Siedlung Karvuna gründeten. Im Mittelalter war Karvuna schon eine berühmte Stadt. Mit dem heutigen Namen wurde die Siedlung zum erstenmal Anfang des XV. Jhs. erwähnt. Während der osmanischen Invasion wurde die Stadt fast vollkommen zerstört, doch in der zweiten Hälfte des XVII. Jhs. wurde sie neu bebaut.
Die Stadt Kavarna war in der Antike und im Mittelalter ein bedeutsames Wirtschafts- und Kulturzentrum mit reichen und verschiedenartigen Kulturresten – Festungsmauern, einer frühchristlicher Basilika, mittelalterlichen Kirchen, öffentlichen Gebäuden. Hier wurden interessante Kunstgegenstände entdeckt – Münzen aus verschiedenen historischen Epochen, Goldschmuckstücke, einzigartige Objekte mit hohem künstlerischen Wert, ein thrakischer Goldschatz aus Applikationen u.a. Im Mittelalter wurden die Höhlen als Klöster benutzt. An den Wänden in einigen davon sind noch protobulgarische Zeichen zu sehen – Runen, Kreuze und Steinikonen.
Im XV. – XIX. Jh. wurde die mittelalterliche Stadt mit dem Namen Kavarna bekannt. Aus dieser Zeit sind erhalten das Hamam (türkisches Bad), die mittelalterliche Nekropole, eine Brücke, mehrere Brunnen, christliche Kirchen, mehrere Überschriften.
Seit Anfang des XX. Jhs. verzeichnet Kavarna einen raschen Aufschwung als ein Wirtschafts- und Kulturzentrum der Region, welcher 1913, als die Stadt unter rumänischer Besatzung stand, unterbrochen wurde. Die bulgarische Bevölkerung widersetzte sich der assimilatorischen Politik von Rumänien durch die aktive kultur-öffentliche Tätigkeit der Kirche, der Leserhallen und der kultur-aufklärerischen Vereine. 1940 kam die Stadt wieder in die Grenzen Bulgariens zurück.
Gemeinde Kavarna verfügt über ein einzigartiges Naturpotenzial, das für die touristische Gestalt der Stadt und für die Perspektiven zur Entwicklung des Ökotourismus in allen seinen Formen bestimmend ist – von dem Familienurlaub in der Gemütlichkeit des traditionellen Bauernhauses im Dorf Balgarevo, Kamen Bryag oder Topola, bis zum Unterhaltungstourismus – Beobachtungen und Photographie, Kennenlernen des kulturhistorischen Erbes.