Plovdiv
Die Stadt breitet sich auf der ebenen Oberthrakischen Tiefebene an beiden Ufern des Maritsa-Flusses aus. Plovdiv ist eine der ältesten Städte nicht nur in Bulgarien, sondern auch in Europa. Sie ist Zeitgenossin von Troya und ist älter als Rom, Athen und Konstantinopel. Ihre Geschichte ist eng verbunden mit zwei thrakischen Stämmen – Odrisi und Besi, die dem Maritsa-Fluss entlang und im Rhodopagebirge lebten. Sie gründeten auf drei Hügeln eine befestigte Siedlung, genannt Evmoliya, was wohlklingend bedeutet und mit dem mythischen thrakischen Sänger Orpheus verbunden wird.
Da hier wichtige internationale Verkehrsader verlaufen, die noch seit dem Altertum den Osten mit Europa, Baltik mit dem Mittelmeer, das Schwarze Meer mit der Adria verbunden haben, war Plovdiv immer ein Eroberungsziel.
342 v. Chr. wurde die Stadt von Philip II. erobert, der sie Philipopolis nannte; danach fiel die Stadt in die Hände der Römer, die ihr den Namen Thrimonzium gaben – Drei-Hügel-Stadt. Ende des IV. Jhs. wurde die Stadt Teil von Bysanz. Um die Mitte des VI. kamen hier die Slawen, die allmählich das ethnische Gepräge der ganzen Region veränderten. Die Slawen nahmen den thrakischen Namen der Stadt – Pulpudeva - auf, doch änderten ihn auf Paldin, woher auch der heutige Name Plovdiv stammt.
Während des Ersten und des Zweiten bulgarischen Reiches ist sie als eine Grenzstadt von außerordentlicher Bedeutung in den ununterbrochenen Kämpfen zwischen Byzanz und Bulgarien und hat mehrmals ihren Herrscher gewechselt. Nach der Eroberung des Maritsa-Tals von den Türken im XIV. Jh. fiel sie ins innere des Osmanischen Imperiums und verlor ihre Bedeutung als wichtige Festung.
Die Wiedergeburt weckte den bulgarischen Geist. Plovdiv geht in die neue bulgarische Geschichte mit dem Beitrag zur Entwicklung der nationalen Kultur und zum Kampf um kirchliche Unabhängigkeit. Diese ewige Stadt läßt schöpferische Kraft entstehen und gab den größten Intellektuellen und geistigen Führern der Nation Inspiration. Jede Epoche hat ihre Spur auf die ewige Stadt hinterlassen. Dafür sprechen viele wunderschöne Häuser, die in ihrer echten Form erhalten sind und die den Geist von vergangenen Zeiten und Herrschern in der Altstadt Plovdiv tragen.
Nach der Vereinigung, welche hier am 6. September 1885 erklärt wurde, blieb Plovdiv auch bis heute ein wichtiges Industrie-, Handels-, Geld-, Kultur- und Kommunikationszentrum.